Jagden und Formen (Zustand 2008)
Wolfgang Rihm nennt seine Komposition »Jagden und Formen« in seiner aktuellen Fassung »Zustand 2008«, da sie in unterschiedlichen Stadien, Räumen und Konstellationen auftritt. »Jagden und Formen (Zustand 2008)« ist auch der treffende Titel für die choreographische Arbeit von Sasha Waltz an diesem Werk, das sie gemeinsam mit ihrer Compagnie Sasha Waltz & Guests und dem Ensemble Modern entwickelte. Das musikalisch-choreographische Projekt gliederte sich in mehrere Phasen: Nach einer ersten Begegnung zwischen Wolfgang Rihm und Sasha Waltz folgte eine Weiterentwicklung der Partitur durch den Komponisten, auf deren Grundlage beide Ensembles in einen intensiven Dialog traten. Im Rahmen des Festivals Frankfurter Positionen stellten sie 2008 das Ergebnis dieses gemeinsamen Arbeitsprozesses vor. Die hochenergetische und komplexe Musik Wolfgang Rihms, die selbst unterschiedliche körperliche Gestalten und Aggregatzustände anzunehmen und physikalische Urzustände zu beschreiben scheint, findet ihre Resonanz in der Choreographie der Tänzer:innen und Musiker:innen.
»Jagden und Formen (Zustand 2008)« war thematisch ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu Sasha Waltz’ Neuinterpretation des »Sacre« zur Musik Igor Strawinskys, die 2013 in St. Petersburg zur Uraufführung kam.
Uraufführung am 07. Mai 2008, Frankfurter Positionen, Schauspiel Frankfurt