rauschen
Im Anschluss an ihre beiden letzten Projekte »Kreatur« (2017) und »Exodos« (2018), in welchen zeitlose, teils archaische Ebenen der menschlichen Existenz sowie unterschiedliche Gruppendynamiken ergründet wurden, widmete sich Sasha Waltz 2019 dem in künstliche Strukturen eingebetteten Leben der Gegenwart. In »rauschen« beschäftigt sie sich mit einer Gesellschaft, der in den Kulissen ihres perfekten Lebensraumes die Welt abhandengekommen ist. Eine wichtige Referenz im Kreationsprozess war George Lucas‘ dystopischer Science-Fiction-Klassiker »THX 1138«. Im Zentrum der Choreographie, deren zentrale Bewegungsanleitung keine Berührung erlaubt, standen u.a. Fragen wie: Welche Bewegungssprache geht aus Zuständen hervor, in denen Geist und Körper von Technologie unabgrenzbar durchdrungen sind? Wo liegt der Horizont eines global vernetzten und zugleich weltvergessenen Lebens? Die halbrunde Form des Bühnenraumes wird dabei als Aufforderung verstanden, unsere inneren Panoramen neu zu befragen und auszuloten. Der Abend mit 12 Tänzer:innen steuert in einen Enthüllungsprozess, bei dem die bildliche und tänzerische Sprache des Stücks durch eine subversive Kraft erobert und verwandelt wird.
Uraufführung
7. März 2019
Volksbühne Berlin