»human requiem« zurück am Radialsystem
Nach zahlreichen Gastspielen in aller Welt ist Jochen Sandigs szenische Umsetzung des »Deutschen Requiems« von Johannes Brahms mit dem
Rundfunkchor Berlin wieder dort zu erleben, wo sie 2012 ihre Premiere
feierte: im Radialsystem. Unter der Leitung von Chefdirigent Gijs Leenaars und mit Unterstützung von Sasha Waltz & Guests setzt der Rundfunkchor Berlin das Brahms-Requiem choreographisch um. Die Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum ist aufgehoben, das Publikum sitzt nicht frontal vor dem Klang, sondern steht mittendrin – Text, Körper, Raum und Klang werden unmittelbar miteinander in Verbindung gesetzt.
Die Produktion wurde u.a. bereits in New York, Hongkong, Athen, Brüssel, Amsterdam, Granada und Adelaide gezeigt. 2016 wurde das »human requiem« von der New York Times auf die Jahresbestenliste in der Rubrik »The Best Classical Music« gewählt und erhielt im selben Jahr den Classical:NEXT Innovation Award.
Brahms‘ Requiem ist keine Totenmesse, weshalb der Text auch nicht der
katholischen Liturgie folgt. Es will den Lebenden Trost spenden. Sein
Thema ist die Vergegenwärtigung unserer Vergänglichkeit, die Bedeutung
des Todes, die Trauer, aber auch deren Überwindung. Der Blick bleibt dem
Leben zugewandt. Und deshalb ist eine »räumliche« Umsetzung genau
dieses Werks inhaltlich so stimmig. Die Botschaft des Requiems wird in
der Gemeinschaft von Singenden und Hörenden zu einem unmittelbaren,
persönlichen Erlebnis.
An allen Veranstaltungstagen wird es vor dem Konzert eine Einführung von Dramaturgin Ilka Seifert geben.