Passion
Bereits zum zweiten Mal nach »Medea« (2007) beschäftigt sich Sasha Waltz mit einer zeitgenössischen Komposition des Franzosen Pascal Dusapin. Die Musik zu seiner Oper »Passion« ist eine zeitgenössische Beschäftigung mit dem Orpheus-Mythos, im musikalischen Sinne insbesondere mit der Oper von Claudio Monteverdi. Dusapin erzählt den Mythos dabei weitgehend aus Sicht der Eurydike. Die Handlung des Mythos gibt auch für Sasha Waltz den dramaturgischen Rahmen vor, wobei dem Bühnenbild und insbesondere dem Licht eine zentrale Rolle zukommt, die Grenze zwischen den beiden Welten zu bezeichnen. Innerhalb der Aufführung passieren die Darstellenden auf der Bühne verschiedene Schichten, die die Oberwelt (die Wirklichkeit) von der Unterwelt (der Nicht-sichtbaren Welt) trennen. Sasha Waltz‘ Augenmerk gilt diesmal verstärkt der choreographischen Arbeit mit den beiden Solist:innen der Titelpartien: Barbara Hannigan und Georg Nigl. Ihnen wird eine kleine Gruppe von Tänzer:innen darstellerisch beigestellt. Als Chor konnte das Vocalconsort Berlin, langjähriger Partner der Compagnie, gewonnen werden. »Passion« ist zudem die zweite Zusammenarbeit mit dem renommierten Ensemble Modern.
Uraufführung am 06. Oktober 2010, Théâtre des Champs-Élysées, Paris
Die Komposition enstand als Auftragswerk des Festival d'aix 2008.