Impromptus
Mit »Impromptus« schuf Sasha Waltz im Jahr 2004 zum ersten Mal eine Choreographie zu klassischer Musik – aus der Epoche der Romantik. Auf einem Tanzboden in Schräglage ergründet dieses Werk emotionale Zustände zwischen Haltlosigkeit und Schweben und findet damit choreographische Entsprechungen zu der existenziellen Instabilität, die sich in Franz Schuberts Musik vermittelt. Die einzelnen, jeweils zu einem Klavierstück geschaffenen Tanzszenen enthalten sich der zusammenhängenden Narration, bewegen sich stattdessen in einer der abstrakten Zeichnung verwandten Sprache. Das Zentrum des Abends bilden drei Duette, die von dynamischen, raumgreifenden Gruppenszenen kontrastiert werden. Um auch der menschlichen Stimme Ausdruck zu verleihen, wählte Sasha Waltz zusätzlich zum Zyklus der »Impromptus« vier repräsentative Schubert-Lieder aus, die unterschiedliche Gemütszustände ausdrücken, interpretiert durch eine Sopranistin. »Impromptus« wurde zum Auftakt einer ausgedehnten Schaffensphase, in der Sasha Waltz hauptsächlich zu klassischer Musik choreographierte, darunter mehrere Opern.
Uraufführung am 17. April 2004, Schaubühne am Lehniner Platz Berlin
Das Stück wurde von und mit den Tänzer:innen Maria Marta Colusi, Clémentine Deluy, Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Luc Dunberry, Michal Mualem, Claudia de Serpa Soares und Xuan Shi entwickelt.